Umnutzung Schärenmoos





Angesichts der vielen leerstehenden Bürobauten geht es bei der Umnutzung der Schärenmoosstrasse von Büro zu Wohnen darum, Städtebau innerhalb einer bestehenden Struktur zu betreiben und dem Quartier Freiräume zurückzugeben, die als typologisches Vorbild dienen können. Dazu werden zwei Massnahmen vorgeschlagen.

Die Gebäudemitte wird bis auf den Rohbau zurückgebaut; zu einem offenen, durchlässigen Raum, der der Hausgemeinschaft als Begegnungsort dient. Darüber hinaus wird das Quartier belebend aktiviert und die Beziehung zum ökologisch wertvollen Uferstreifen herausgearbeitet. Laubengänge verbinden die Mitte mit den Wohnungen und zeigen den Alltag nach aussen. Ein bioklimatischer Filter überzieht die bis anhin als abweisend wahrgenommene Bürofassade als zweite Haut. Die fassadennahe Oberfläche wird zu einem Lebensraum für Pflanzen, Menschen und Tiere vervielfacht. Das Mikroklima verbessert die Aufenthaltsqualität in den Wohnungen, am Gebäude und auf dem Quartiersplatz.

Der geforderten Wohnfläche von maximal 35 Quadratmetern pro Person wird mit einer sensiblen Kollektivierung des Wohnens begegnet. Kollektivierung bedeutet hier, um die rückgebaute, gemeinsam genutzte Mitte herum unterschiedliche Typologien und Lebensweisen zu versammeln. Eine neue Laubenfigur (H) erschliesst alle Wohnungen über die bestehenden Treppenhäuser. Dadurch wird die Mitte entlastet. Das Gemeinsame wird möglich, die Bildung einer sozial utopischen Insel gleichzeitig vermieden. Bewohner*innen können sowohl an der Hausgemeinschaft teilhaben als auch ein anonymes Leben führen.

Wettbewerb mit Präqualifikation, 3. Rang
Umnutzung Büro zu Wohnen, Schärenmoosstrasse 115/117, Zürich
für die Stiftung PWG

In Zusammenarbeit mit Jens Knöpfel, Tamino Kuny, Pillet SA, Marcel Fürer Landschaftsarchitekt, RMB Engineering AG

Visualisierungen: Jonas Løland